Detail

0107Übung Gebäudebrand Landvolkhochschule

Einsatzort: Gartbrink; Oesede
Einsatzbeginn: 21.07.2017, 19:30 Uhr
Einsatzende: 21.07.2017, 21:15 Uhr
Feuer während des Familienseminars Feuerwehr und Malteser übten Ernstfall an der Katholischen Landvolkhochschule in Oesede

Einsatzbericht

Die Katholische Landvolkhochschule Oesede (KLVHS), schön gelegen auf dem Gartbrink, voll belegt mit 100 Übernachtungsgästen des Familienseminars und dann ein Feuer im Gebäude. Das war die Übungslage, die sich Oesede`s Stellvertretender Ortsbrandmeister Michael Heinze für eine Übung ausgedacht hat. „So etwas kann auch jederzeit im Realfall passieren und darauf müssen wir als Feuerwehr vorbereitet sein“, so Michael Heinze.
Freitagabend gegen 19.30 Uhr hatte der Oberbrandmeister die Nebelmaschine zusammen mit dem Hausmeister Johannes Rosemann und Haustechniker Dirk Klekamp angeworfen, alles sollte so echt wie möglich aussehen. So sollte überprüft werden, ob auch die Meldewege funktionieren. Schon nach kurzer Zeit löste die automatische Brandmeldeanlage aus und eine schrille Sirene warnte alle in der KLVHS. Nur wenig später erhielt Hausleiter Johannes Buß eine Nachricht von der Alarmzentrale und die Feuerwehr wurde alarmiert. Die Gäste im Haus, 20 Familien mit 50 Kindern, verließen wie im Evakuierungsplan vorgesehen, dass Gebäude und suchten die Sammelplätze auf. Damit die Feuerwehr und der auch mitalarmierte Malteser Hilfsdienst etwas zu tun hatten, wurde angenommen, dass vier Personen das Gebäude nicht mehr verlassen konnten und zwei Übungspuppen lagen als bewusstlose Personen am Boden, versteckt im Dachgeschoss. Schon nach kurzer Zeit fuhren die ersten Fahrzeuge der Feuerwehr vor. Einsatzleiter Friedel Leifeld musste sich erst einmal einen Überblick verschaffen, denn Feuerwehr und auch die Malteser wussten nicht wirklich was gespielt wurde. Die schrille Sirene der Brandmeldeanlage gab immer noch Alarm, am Fenster im Dachgeschoss riefen mehrere Personen um Hilfe und aus einem Dachfenster stieg Rauch von der Nebelmaschine auf. Schnell war dem Einsatzleiter klar, dass Personen in Gefahr waren und das hat immer Priorität vor der Brandbekämpfung. Also wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, was bei der räumlichen Enge im Brandbereich nicht so einfach war. Atemschutztrupps rüsteten sich aus und suchten in den total verqualmten Fluren und Räumen nach den verletzten und vermissten Personen. Der Malteser Hilfsdienst brachte Tragen in Stellung, um die geretteten Personen zu übernehmen und auf einem Parkplatz wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Nach und nach rückten immer mehr Einsatzfahrzeuge an. Weitere Atemschutzträger gingen mit Schläuchen ins Gebäude, um das vermeintliche Feuer im Dachgeschoss zu löschen. Mittlerweile wurden die ersten Personen von der Drehleiter im Dachgeschoss gerettet und dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergeben. Die anwesenden Eltern mit Ihren Kindern hielt nun natürlich nichts mehr auf dem Sammelplatz. Sie wollten die Arbeit der Hilfsdienste live erleben. Weitere Einheiten der Feuerwehr bauten von einem Hydranten eine Wasserversorgung auf.
Und als das erste Wasser floss, hatten die Kinder des Familienseminars immer mehr Spaß, denn bei den Außentemperaturen war eine Abkühlung willkommen. Für die Atemschutztrupps der Feuerwehr war es umso anstrengender. Vor allem die Übungspuppen zu retten und nach unten zur Übergabe an den Rettungsdienst tragen war schon Schwerstarbeit, denn diese wiegen immerhin 70 Kilogramm. Mit einem Lüfter vor dem Hauseingang wurde Luft in das Gebäude gepustet, um so den Qualm der Nebelmaschine aus den Räumen zu drücken. Nach rund einer Stunde waren alle Aufgaben erledigt und für die etwa 50 Einsatzkräfte hieß es zusammenpacken. Auch dies verfolgten die Seminargäste ganz genau. Und immer wenn aus irgendeinen Schlauch noch Wasser floss, stand auch schon ein Kind mit den Füßen drin.
Hausleiter Johannes Buß war es wichtig, den Ernstfall während eines Seminars zu üben. Zum einen kann nur so überprüft werden, ob alle Abläufe so funktionieren, wie es im Alarmplan des Bildungshauses steht.  Zum anderen bringt es auch für die Feuerwehr Erkenntnisse, die in die Ernstfallplanung mit einfließen. Für die rund 100 Seminarteilnehmenden war es einer der Höhepunkte des diesjährigen Familienseminars, denn trotz des ernsten Hintergrundes hatten Kinder und Erwachsene ihren Spaß. Und wo kann man sonst die Arbeit von Hilfsdiensten so Hautnah erleben.

Eingesetzte Einheiten

  • Feuerwehr Oesede (Feuerwehr Oesede)
  • Sonstige Einheiten (Sonstige Einheiten)
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